Plattenzuchtprogramm
Vorwort zu unseren Zuchtprogrammen
Seit 2003 gibt es im CDF das Plattenzuchtprogramm und seit 2017 werden in unserem Verein gezielt LUA Hunde in der Zucht eingesetzt.
Mit diesen beiden Zuchtprogrammen unterstützt der CDF e.V. maßgeblich die Gesunderhaltung der Rasse Dalmatiner.
Zuchtprogramme sind hierbei immer langfristig zu betrachten. Es ist unmöglich „von jetzt auf gleich“ nur noch LUA und oder Plattenhunde in der Zucht einzusetzen, da der Einsatz weniger Individuen die Diversität der Rasse komplett einschränken würde und damit das Inzuchtniveau in der Population in dem Maße ansteigen würde, dass man nicht mehr von gesunder Rassehundezucht sprechen könnte.
Aus diesem Grunde ist es nach wie vor essentiell, dass weiterhin gesunde HUA Dalmatiner die Basis der Zuchtpopulation bilden.
Wir danken all unseren Züchter*innen, die jede/jeder auf seine Art und Weise zur Gesunderhaltung unserer Rasse beiträgt.
CDF e.V. Plattenzuchtprogramm 2003 – 2023
Der CDF war vor mehr als 20 Jahren der erste Verein in Deutschland der es ermöglichte Plattenhunde in der Zucht einzusetzen. Schon damals gab es die Theorie, dass das verstärkte Pigment (in Form von Platten am Kopf) beim Dalmatiner das Taubheitsrisiko vermindert.
Inzwischen gibt belegte wissenschaftliche Erkenntnisse aus anderen Rassen, die dies auch belegen.
Der CDF war damals also seiner Zeit voraus als er das Plattenzuchtprogramm gründete. Leider haben bisher nur wenige Züchter diese Möglichkeit genutzt. So gab es im Zeitraum von 2003 bis 2023 nur insgesamt 11 Würfe mit insgesamt 90 Welpen, die aus diesen Würfen hervorgegangen sind.
Leider sind dies natürlich zu wenig Daten um eine aussagekräftige These zu dem Erfolg dieses Zuchtprogramms abzugeben. Dennoch lassen sich aus den Daten Tendenzen erkennen, die darauf hinweisen, dass das Taubheitsrisiko durch den Einsatz eines Elterntieres mit Platte (am Kopf), im Vergleich zu den Daten der Wurfstatistik der letzten 4 Jahre (2020 bis 2023), gesenkt werden kann. So gab es in den 11 Plattenwürfen z.B. keinen einzigen ins Zuchtbuch eingetragenen tauben Welpen (im Vergleich zu 1,9 % tauben Welpen von 2020 bis 2023). Die Anzahl der unilateralen Welpen lag mit 5,5 % bei den Plattenwürfen auch deutlich niedriger als beim Durchschnitt 2020 bis 2023 (7,6%).
Die Anzahl der Welpen, die selbst eine Platte tragen, liegt bei den Plattenwürfen mit 20 %, um knapp 5 % höher als die Würfe der letzten vier Jahre (14,6% Plattenträger).
Damit decken sich diese Daten zumindest mit den bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Insgesamt lässt sich sagen, dass der Einsatz eines Plattenelterntieres, die Wahrscheinlich unilateraler oder komplett tauber Welpen in einem Wurf zu verringern scheint. Es sind weitere Daten notwendig um diese Tendenz zu bekräftigen. Interessant wäre auch zu eruieren, ob die Verpaarung zweier Plattenträger miteinander, das Taubheitsrisiko noch weiter nach unten senken würde.
Es wäre sehr wünschenswert wenn auch in Zukunft von unseren Züchtern die Möglichkeit der Plattenzucht genutzt wird, damit wir langfristig Daten zu diesem Programm sammeln können und damit einen Beitrag zur Gesunderhaltung unserer Rasse beitragen können.
Auswertung und Text: Lucia Winterberg
Tabelle 1: Plattenzuchtstatistik (Auswertungszeitraum 2003 bis 2023) und Gesamtwurfstatistik der Jahre 2020 bis 2023
Grafik 1: Auswertung der Taubheitsrate (%): Plattenzucht und Gesamtwurfstatistik 2020 bis 2023